Gegen Pflanzenpatentierungen

Der Apfelbaum ist eine uralte Kultursorte.

Bereits im 8 Jahrhundert vor Christi Geburt – in Babylonien – war die Heilwirkung der Äpfel bekannt.
Um 1880 kannte man weltweit mehr als 20.000 Apfelsorten.  Mit Beginn der Industrialisierung, dem Wunsch nach möglichst reichhaltiger Ernte, besonders süßen Früchten und hoher Lagerfähigkeit, verringerte sich die Sortenvielfalt.

Gegen Patente auf Pflanzen!

Nicht nur die geänderten und verschwindenden Lebensräume gefährden den Apfelbaum, auch große Gentechnik-Firmen, die in regelmäßigen Abständen versuchen das große Geschäft mit Patenten auf unterschiedliche Pflanzen zu erlangen.

Wenn Patente auf Pflanzen erteilt werden, erhält der Patenthalter das Recht, alle kommerziellen Anwendungen zu kontrollieren.

Was würde passieren?

Was kommt auf uns zu wenn, wie geplantm in Zukunft auch „alte Kulturpflanzen“ patentiert werden können? Die Patentierung alter Sorten wäre mit hohen Kosten verbunden. Auch dürften dann aus den patentierten Pflanzen keine Samen gewonnen werden. Einzelne Vereine oder indigene Gruppen haben nicht das Kapital für die Kosten der Patentierung, die für Großkonzerne Peanuts darstellen.

Mach mit bei unserer Aktion:

„Luthers Apfelbäumchen“- wir pflanzen Hoffnung am Reformationstag 31.10.2020!

Wir pflanzen in unseren Gärten eine alte, vom Aussterben bedrohte Apfelsorte.

Macht mit, pflanzt auch einen Apfelbaum und schickt uns eure Apfelbaumstory mit ein paar Bildern...

Hier findest du auch ohne spezielle Sortenkenntnisse die passende Sorte für deinen Garten oder deine Streuobstwiese: http://www.meineobstsorte.at/

 

Durch das Verschwinden vieler Streuobstwiesen, infolge der zunehmenden Bodenversiegelung, reduzierten sich die Sorten in Österreich auf etwa 1.500, wovon heute aber nur 50 eine wirtschaftliche Bedeutung haben. Im Gartenhandel werden sogar nur etwa 30 Sorten angeboten.

So sind viele Apfelbaumsorten vom Aussterben bedroht.

 

Es gibt bereits unzählige Patente auf Leben – auf ganze Lebewesen und deren Genen. Zumeist handelt es sich um genmanipulierte Pflanzen. Genmanipuliert bedeutet, dass mit physikalischen oder chemischen Methoden Gene umgewandelt wurden und es damit zu einer Veränderung der Erbsubstanz kam. Bekannt sind die Patente auf die genmanipulierte Anti-Matsch-Tomate, die Gen-kartoffel für die Stärkegewinnung, und den Brokkoli, weiters gibt es auch Patente auf Äpfel, Nüsse und Waldbäume.
Insgesamt wurden bereits etwa 2.400 Patente auf Pflanzen und 1.400 auf Tierzüchtungen erteilt.

Bisher war es in der EU so, dass Patente auf Pflanzen nur dann vergeben wurden, wenn diese gentechnisch verändert waren. Konventionelle Züchtung galt zumindest in der EU als nicht patentierfähig. Hier gibt es aber durch Lobbyisten regelmäßige Versuche zur Änderung der Gesetzeslage. Denn in der Europäische Richtlinie für Biopatente gibt es gewisse Unschärfen, und es kann ein Patent auch auf Pflanzen erstreckt werden. Patentiert werden darf „biologisches Material“.

Die Auswirkungen wären:

  • Großkonzerne steuern und kontrollieren welches Saatgut auf den Markt kommt, wer es anbauen darf und unter welchen Bedingungen die Ernte verkauft wird. Das würde auch erhebliche Auswirkungen auf die Verbraucher*innen haben.
  • Konsument*innen werden massiv in ihrer Wahlfreiheit bei Lebensmitteln beschnitten.
  • Landwirte, die das Saatgut verwenden, müssen Lizenzen zahlen, und werden damit in die Abhängigkeit von wenigen Konzernen getrieben.
  • Es käme zu einer Reduzierung der biologischen Vielfalt.
  • Die Welternährung insgesamt droht in Abhängigkeit einiger weniger Konzerne zu geraten, da Lizenzen an Patentinhaber zu bezahlen sind und aus der Ernte des letzten Jahres kein Saatgut gewonnen werden darf.
  • Kleinen Züchter, die mit speziell angepassten Sorten arbeiten, werden verdrängt oder aufgekauft, die agrarische Vielfalt verringert sich auf bestimmte Supersorten, die von den Konzernen weltweit vertrieben werden.
  • Indigene Gemeinschaften würden im Gebrauch ihrer traditionell genutzten Pflanzen wesentlich eingeschränkt werden. Denn nach der gegenwärtigen Rechtslage können auch alte Kulturpflanzen, die bereits seit Jahrhunderten angebaut wurden und über die lokal ein reiches Wissen besteht, patentiert werden, wenn sie nicht registriert wurden.

Greenpeace meint in seiner Aussendung, dass Patente auf Lebewesen hätten ähnliche Auswirkungen wie die Privatisierung von Sonne und des Lichts. Die Patentinhaber können alle kommerziellen Anwendungen kontrollieren, sie können anderen die Verwendung ihrer Patente verbieten und sie können die Preise für ihre "Produkte" in beliebiger Höhe festsetzen.

Was bisher öffentliches Gut war, gerät in die Abhängigkeit einiger großer Konzerne. Lebewesen und deren Erbgut werden zur Ware.

Brot für die Welt hat eine Aktion mit dem Titel „Satt ist gut. Saatgut ist besser“ gestartet.
Weitere Infos findest du unter https://www.brot-fuer-die-welt.at/satt-ist-gut-saatgut-ist-besser/

Ein weiterer Risikofaktor ist, dass bei gentechnisch veränderten Pflanzen man davon ausging, dass sich diese nicht einkreuzen.
Bei den Windbestäubern kann jedoch die Einkreuzung nicht verhindert werden und auch Insekten lassen sich in ihrem Flugradius nicht beschränken.  So fanden sich inzwischen auch im Honig Spuren gentechnisch veränderten Organismen. Der Honig musste nach einem Gerichtsurteil entsorgt werden.

Da die Studien zur Sicherheit der gentechnisch veränderten Pflanzen häufig von den Großkonzernen selbst erstellt werden, und gerade die Auswirkungen von Langzeitfolgen auf das menschliche Erbgut fehlen, warnen viele Gruppierungen (Greenpeace, Arche Noah, Interessenvertretung No Patents on Seeds, öffentliche Forschungseinrichtungen, Patientenorganisationen, Bauernverbände, Teile der internationalen Religionsgemeinschaft und viele, viele mehr) vor den Folgen der Patentierung von Pflanzen, Tieren und Teilen des Menschen.

Organisationen wie Arche Noah, die sich dem Erhalt von altem Saatgut widmet, setzen sich dafür ein, dass alte Sorten mit speziellen Wirkstoffen geschützt und erhalten werden.

Es werden laufend Baumparten für alte Baumsorten gesucht.
https://www.arche-noah.at/sortenerhaltung/obst-und-obstsammlung/obstbaumpatenschaft

Je mehr sich engagieren, zu Wort melden und hellhörig bleiben, wenn wieder versucht wird eine Gesetzesänderung zur Patentierung auf Pflanzen durchzubringen, umso schwieriger wird es.

Gemeinsam können wir es schaffen, eine weitere Patentierung zu verhindern!!

Mtmachktion 2020

Wir pflanzen in unseren Gärten eine alte, vom Aussterben bedrohte Apfelsorte.

Macht mit, pflanzt auch auch in Zukunft Apfelbäume ...

Hier findest du auch ohne spezielle Sortenkenntnisse die passende Sorte für deinen (Pfarr-)Garten oder deine Streuobstwiese: http://www.meineobstsorte.at/

Schaut da vorbei: