18. Dezember
Klimaaktivismus
Jetzt im Dezember jährt sich das Pariser Klimaabkommen zum sechsten Mal. Darin wurde festgehalten, dass alle beteiligten Staaten ihre Treibhausgase so weit reduzieren wollen, dass das Ziel von 1,5 Grad globaler Durchschnittserwärmung realistisch wird. Das ist wichtig, um viele der bekannten negativen Folgen der Klimakrise abzuwenden.
Bei über einem Grad stehen wir aber bereits. Und bei allen schönen Worten rund ums Klima gibt es Blockaden, sobald es um die Umsetzung geht. Um ein Beispiel zu nennen: Im österreichischen Verkehrssektor steigen die Emissionen sogar weiterhin anstatt zu fallen.
Die Lösung dafür ist nicht einfach eine individuelle. Solange neue Autobahnen und Schnellstraßen finanziert und mit allen Mitteln umgesetzt werden, handeln Regierungen sogar kontraproduktiv. Wissenschaftler*innen der Wiener TU halten fest, dass neue Straßen wie die Wiener „Stadtstraße“ mit den Klimazielen unvereinbar sind. (1)
Aktivismus ist jede Handlung, die sich solchen strukturellen Problemen und destruktiven Interessen in den Weg stellt und Alternativen anbietet oder selbst umsetzt. Gruppen und Aktionsformen gibt es in der Klimabewegung mittlerweile viele. Bewegen sie etwas?
Eine Publikation der Universität Hamburg besagt, dass die Klimabewegung ihr Thema in die öffentliche Wahrnehmung gerückt hat und einen Effekt darauf hat, dass Unternehmen wie staatliche Institutionen aus fossilen Brennstoffen aussteigen. (2) Wenn man die sich politische Ereignisse der letzten Monate und Jahre in Österreich ansieht, fallen einem schlagwortartig ein: Klimaneutralität bis 2040 im Regierungsprogramm, Klimaticket, Baustopp des Wiener Lobau-Tunnel oder Stopp der Waldviertelautobahn etc.
Gerade letzteres sind Erfolge für die diversen beteiligten Initiativen und Bündnisse, an die oft nicht geglaubt wurde. Doch es gibt Gegenwind, und es braucht noch viel mehr. Auf unterschiedlichste Art und mit den eigenen Fähigkeiten kann jede/r sich beteiligen und den „Advent“ einer echten Klimapolitik herbeiführen.
Andreas Schütz