Der Regenwurm in Österreich:
In Österreich gibt es 54 unterschiedliche Arten von Regenwürmern.
Er sorgt mit Hilfe seiner kalziumhaltigen Abscheidungen dafür, die säurehaltigen Bodeninhaltsstoffe zu neutralisieren und bewirkt so auf natürliche Weise eine Bodenverbesserung.
Neben ihm können bis zu 2000 Individuen pro m² Boden leben.
Seine Feinde...
Der Regenwurm hat natürlich viele Fressfeinde: Laufkäfer, Vögel (Stare, Drosseln, Krähen, Möwen, usw.), Marder, Maulwürfe, Igel, Spitzmäuse, Erdkröten, Frösche, Feuersalamander, Hundertfüßer, Ameisen, Laufkäfer, aber auch Füchse und Dachse verspeisen gerne Regenwürmer. Es gibt auch Parasiten, die den Regenwürmern zusetzen. Maulwürfe beißen Regenwürmer ins Vorderende, damit diese erstarren. Sie legen richtige Regenwurmlager an für die Wintermonate.
Aber am gefährlichsten für den Regenwurm ist wie immer der Mensch, auch wenn dieses Gebiet noch weiter genauer erforscht gehört.
Bis jetzt ist bekannt:
- Laub-Misch-Wälder sind für Regenwürmer besser als reine Nadelwälder.
- Das Ausbringen von unverdünnter, unbearbeiteter Gülle mindert die Wurmdichte enorm, da diese Gülle für Regenwürmer zu ätzend ist. Der Verein „Rettet die Regenwürmer“ hat hier das Konzept „Vitagasmaschine“ entwickelt. Das Prinzip: durch Vergärung der Gülle entsteht Gas, das einen Motor antreibt, der Strom erzeugt. Die auf diese Weise behandelte (also vergorene) Gülle ist nicht mehr ätzend und für Regenwürmer gut verträglich. Das wirkt sich positiv auf die Fähigkeit des Bodens aus, Wasser zu speichern, denn die Regenwurm-Gänge bilden Kleindrainagen, die wie ein Schwamm wirken. Ein netter Nebeneffekt ist, dass die behandelte Gülle nicht mehr stinkt und so auch für Menschen besser „verträglich“ ist?
- Die Einschleppung von exotischen Arten ist ein wesentliches Gefährdungspotential
- Nach dem Ausbringen von Pestiziden und Herbiziden mit dem Wirkstoff Glyphosat stellen einige Regenwurm-Arten ihre Aktivitäten fast völlig ein und reduzieren die Vermehrungsrate enorm.
- Doch das Hauptproblem ist die zunehmende Bodenversiegelung (z.B. durch Straßen- und Hausbau). Diese nimmt dem Regenwurm seinen Lebensraum.
Bodenverbrauch und Bodenversiegelung zählen europaweit zu den großen umweltpolitischen Herausforderungen der Zukunft.