Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kam es in Europa und dem gesamten Westen der nördlichen Hemisphäre (Erdhalbkugel) zur sogenannten „Industriellen Revolution“.
Von James Watt wurde die Dampfmaschine erfunden, was zur Gründung und zum Ausbau von Fabriken führte. Waren konnten nun billiger und vor allen Dingen in großen Massen produziert oder Güter auf diese Weise verarbeitet werden.
Da Dampfmaschinen und alle daraus weiterentwickelten Maschinen – also auch Dampflokomotiven, Autos, Flugzeuge, Schiffe, etc. – mit Verbrennungsmotoren arbeiten und bei jeder Verbrennung Kohlenstoffdioxid (CO2) entsteht, stieg der Kohlenstoffdioxidgehalt in der Atmosphäre ab dieser Zeit kontinuierlich (stetig) an.
Wann bist du das letzte Mal mit dem Schiff gefahren oder geflogen?
Heutzutage vergleichen wir die Umweltverträglichkeit jedes Menschen mithilfe des sogenannten „Ökologischen Fußabdrucks“. Er gibt an, welche Fläche in globalen Hektar (gHa) jede und jeder Einzelne mit allen seinen Handlungen – also kurzum mit ihrem oder seinem Lebensstil – verbraucht.
Aber wie ist das zu verstehen?
Nun, jede Handlung, die du irgendwann in deinem Leben ausführst, setzt klimawirksame Gase wie CO2 frei oder braucht eine Fläche. Wenn du zum Beispiel am Morgen mit dem Bus zur Schule fährst, wird dieser wahrscheinlich mithilfe von Benzin oder Diesel angetrieben, welches im Motor verbrannt wird. Dieser Verbrennungsprozess gibt Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre ab. Möglicherweise wirst du dann in einer Pause ein gesundes Butterbrot mit Käse und dazu noch ein bisschen Rohkost essen. Das setzt zwar auf den ersten Blick keine klimawirksamen Gase frei, allerdings muss auch die Kuh, die die Milch für den Käse und die Butter gibt, auf einem Feld und damit auf einem stück Erdoberfläche stehen und die Gurken zu deinem Brot wachsen sicherlich auch nicht in der Luft, sondern über Winter im nächsten Treibhaus, das ebenfalls ein Stück Fläche beansprucht.
Insgesamt kommst du also nur durch diese beiden wenig verwerflichen Tätigkeiten auf eine geraume Summe an Fläche. Wahrscheinlich bleibt es aber nicht dabei, nur zur Schule zu fahren und dann dort ein Butterbrot zu essen – danach wirst du auch wieder zurück nach Hause wollen, das Mittagessen steht auf dem Tisch und anschließend wird noch ein bisschen am Computer gespielt, weil es draußen mal wieder regnet. Am Abend gibt es Schnitzel und da es ja Winter ist, wird noch einmal kräftig im Kamin eingeheizt; das Holz dafür liegt sonst ohnehin nur im Keller rum...
Du siehst, wie viel sich bei der Berechnung des Ökologischen Fußabdrucks ansammelt?
Was meinst du: Wie groß ist der Ökologische Fußabdruck einer Österreicherin oder eines Österreichers im Durchschnitt?
Und welcher Bereich des täglichen Lebens macht bei uns in Österreich wohl den größten Teil am durchschnittlichen Ökologisch Fußabdruck aus?
Unter Berücksichtigung der uns Menschen zur Nutzung verfügbaren Fläche auf der Erde, sowie der Weltbevölkerung, ergibt sich der Wert für einen umweltverträglichen Ökologischen Fußabdruck – er beträgt gerade einmal 1,8 globale Hektar (gHa) pro Person!
In Wirklichkeit verbrauchen die meisten Menschen mit ihren Handlungen aber sehr viel mehr Fläche. So beträgt der durchschnittliche Ökologische Fußabdruck weltweit momentan 2,2 gHa. Dazu tragen unter anderem die BewohnerInnen der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) bei, die im Schnitt 10,8 gHa pro Person beanspruchen – und damit so viel, wie in keinem anderen Land der Erde! Dem gegenüber steht der Wert einer durchschnittlichen Inderin oder eines durchschnittlichen Inders, denn hier sind es beispielsweise nur 0,9 gHa pro EinwohnerIn.
Zu einem sehr großen Teil hat die Mobilität, die Art wie wir uns fortbewegen und wie wir verreisen, Einfluss auf den CO2 Ausstoß und den Ökologischen Fußabdruck. Wenn Du darüber mehr erfahren möchtest, lohnt sich ein Blick in die zum Projekt zugehörige und direkt auf diesen Seiten online aufrufbare Broschüre „EcoTravel“!
Im sehr umfangreichen nächsten Abschnitt wird dir dann endlich gezeigt, wo genau in deinem Alltag Ressourcen wie Strom oder Wasser eingespart werden können, beziehungsweise welche Tätigkeit eigentlich wie viele Ressourcen verbraucht und in welchem Ausmaß sie dementsprechend zu deinem Ökologischen Fußabdruck beiträgt.